Wow, wir haben das erste Drittel unserer Reise erreicht. Es fühlt sich irgendwie schon an, als wären wir schon ewig hier, da wir so viele unterschiedliche Eindrücke hier schon erlebt haben. Jeder Tag ist irgendwie komplett anders und keiner gleicht dem anderen. 😍 Von Regen & Kälte über Sonne und wolkenlosen Himmel. Von Wald, Wiesen, Küsten, Strände usw. bis hin zu Schafen, Rinder, extrem vielen Hunden bis hin zu Rentieren.
Die Packhorse Bridge
Unser Tagesplan führt uns heute wieder ein Stück der Straße zurück bis kurz nach Aviemore, aus der wir letztens gekommen sind. Wir fahren diesmal allerdings ein wenig anders und bleiben wieder ein paarmal stehen. Wie zum Beispiel hier bei der Packhorse Bridge.
Cairngorm Nationalpark & Reindeer Center
Nach über einer Stunde kommen wir beim Cairngorm Nationalpark an und stärken uns als erstes Mal mit einem Kaffee. Kaffee ist hier generell so eine Sache. Kaffeemaschinen sind ziemliche Raritäten und meist bekommt man nur Pulverkaffee. Auch die Coffeeshops sind mit Vorsicht zu genießen, denn Kaffee bedeutet nicht unbedingt gleich Kaffee. ☕️
Als nächstes machen wir uns auf den Weg ins Reindeer Center und die Mädels dürfen zum ersten Mal ein Rentier in „Echt“ bestaunen. Wir haben damals in Lappland bereits welche sehen (und essen) dürfen. 😏 Im Center werden zwei Touren angeboten, eine direkt im Nationalpark mit Guide und Fütterung und eine Tour im Center vor Ort.
Besonders lässig für die Kids sind hier auch die unterschiedlichen Räume welche für Kinder ganz toll gestaltet sind. Neben Infobereichen gibt es ein Santa Claus Zimmer, welches sehr spannend eingerichtet ist. Sogar die Stiefel vom Santa Claus stehen neben seinem Bett und auch ein Briefkasten wartet auf Briefe von den Kindern.
Im nächsten Raum finden sich eine eigene Bastelwerkstatt mit Buntpapier, Scheren, Stiften, Tixo und Co….eben alles was man für einen Brief an den Weihnachtsmann benötigt. Vorsichtshalber schreiben und bastlen die Mädels halt dieses Jahr schon im Juli den ersten Brief und werfen ihn in die Postbox ein.
💡 Wissenswertes über den Cairngorm Nationalpark
Zwischen Inverness und Aberdeen liegt der Cairngorm Nationalpark. Mit seiner Fläche von 3.800 km2 ist er von den derzeit 15 Nationalparks des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland der größte Nationalpark. Er wurde 2003 gegründet und ist wirklich beeindruckend.
Seinen Namen verdankt der Cairngorm Nationalpark dem Gebirgszug der Cairngorms. Sie sind ein Teil der weiter ausgedehnten „Grampian Mountains“ in den zentralen Highlands. „Cairngorm“ ist aus der schottisch-gälischen Sprache abgeleitet („Cairn na Gorms“) und hat die Bedeutung „Blaue Hügel“, was sich auf das größte Bergmassiv Großbritanniens bezieht, die „Grampian Mountains“.
Im Sommer wie im Winter ist der Cairngorm Nationalpark bei Touristen sehr beliebt. Dichte Waldstücke, heidebewachsene Hügel, tiefblaue Bergseen und dazwischen Moore, machen den Cairngorm Nationalpark zu einem der letzten erhaltenen Wildnisgebiete Europas.
In den Wäldern und Heidelandschaften gibt es über 20.000 Rothirsche. An den Hängen des „Meall a’ Bhuachaille“ bei Aviemore lässt sich eine halbwilde Rentierherde mit etwa 130 bis 150 Tieren beobachten. Am Fluss Spey gibt es in westlicher Richtung sogar japanische Sikahirsche. Weitere Tierbestände im Cairngorm Nationalpark zeugen von der noch intakten Natur, beispielsweise:
– Rehe
– Wildkatzen
– Fischotter
– Dachse
– Marder
– Eichhörnchen
– Auerhühner
– Steinadler
– Fischadler
Der Cairngorm Nationalpark reicht von „Grantown-on-Spey“ im Norden bis nach „Ballater“ im Osten. „Ballater“ ist im Osten die größte Stadt, im Westen sind es „Kingussie“ und „Aviemore“. Nahe den Grenzlinien des Parks gibt es zwei Straßen von Westen nach Osten oder von Westen in den Süden, jedoch in das Zentrum des Nationalparks gibt es keine Straßenverbindungen. Damit lässt sich der Cairngorm Nationalpark nur zu Fuß, zu Pferd oder noch mit dem Mountainbike erkunden.
Auch nachts hat der Cairngorm Nationalpark seine Reize, denn er gilt als einer der Orte mit der geringsten Lichtverschmutzung der Welt. Tomintoul und Glenlivet wurden beispielsweise mit dem prestigeträchtigen Status „International Dark Sky Park“ ausgezeichnet. Nie war man den Sternen so nah wie nachts im Cairngorm Nationalpark.
Loch Morlich Beach
Es ist echt angenehm warm, dennoch weht an den Lochs ein richtig frischer Wind. Für die Schotten dürfte der Hochsommer ausgebrochen sein und auch am Loch Morlich Beach wird heute gebadet. Von Bikini bis hin zu Neopren Anzügen findet man hier quer durch die Bahn alles an Badebekleidung. Über die Wassertemperatur wollen wir gar nicht erst reden. 😂
💡 Wissenswertes über Loch Morlich Beach
Nahe dem Touristenzentrum und Ski Resorts Aviemore am Fuße der Cairngorm-Berge liegt der Süßwassersee „Loch Morlich“. Der See gilt als Wassersportzentrum mit ausgedehnten Sandstränden und ist beliebt zum Kajakfahren, Segeln und Windsurfen. Er besitzt einen Yachtclub und Radwege rund um den See herum ermöglichen viele aktive Freizeitgestaltungen. Sehr attraktiv ist für Touristen auch seine Lage im Herzen des Cairngorms Nationalparks. Der See hat eine Fläche von 121 ha und eine Länge von 1,6 km. Er beherbergt Forellen und Regenbogenforellen sowie einige Hechte.
Loch Morlich Beach ist die malerische Sandbucht am Ende des Loch Morlich und auch der einzige preisgekrönte Süßwasserstrand Schottlands. Im Jahr 2009 erhielt Loch Morlich einen Seaside Award der Kampagne „Keep Scotland Beautiful“. Gleichzeitig ist der Loch Morlich Beach auch der höchste Strand durch seine Lage in 300 Metern über dem Meeresspiegel, dem diese Auszeichnung zuteil wurde.
Mit atemberaubender Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der nördlichen Cairngorms, bietet auch die nähere Umgebung des Loch Morlich viele interessante Wanderwege, an dessen Bächen sich Otter, Goldaugentaucher, Sterntaucher, Bachstelzen, Wasseramseln oder Reiher beobachten lassen. Der frühe Morgen ist dazu die beste Zeit.
Der Loch Morlich lädt nicht nur zu Wassersportaktivitäten ein, sondern ist auch für Wanderer ein lohnendes Ziel. Umrahmt von Wäldern gibt es geführte Trails, zum Beispiel durch die Wälder des „Rothiemurchus Estate“. Das nahegelegene „Cairngorm Reindeer Centre“ bietet zudem die Möglichkeit, die einzige Herde freilaufender Rentiere Großbritanniens zu beobachten. Geführt von einem Hirten erfährt man viel über die schottischen Rentiere und darf sie auch füttern und streicheln.
Ballindalloch Castle & Garden
Zum Essen bleiben wir heute nur an einem kleinen Inn stehen und holen uns gefüllte Barn Dogs, welche wir an den Tischen beim Parkplatz essen. Für heute steht auf der Rückfahrt noch das Ballindalloch Castle am Programm und wir wollen nicht viel Zeit in einem Inn verbringen. Die Mädels sind schon sehr gespannt mal in ein richtiges Schloss hineingehen zu dürfen. Valentina wartet auf die Prinzessin… ob uns das gelingen wird? 😅
Die gesamte Anlage des Ballindalloch Castle ist einfach nur riesig und nachdem wir beim Portier waren, fahren wir gefühlt noch ewig innerhalb der Schlossanlage herum, bis wir zum Parkplatz kommen. Wir beginnen direkt im Schloss und dürfen 14 Zimmer davon bestaunen inkl. dem Turmbereich.
Die Mädels sind extrem fasziniert und flüstern nur ganz aufgeregt miteinander. Wir dürfen unterschiedliche Schlafräume, die Bibliothek, die Essbereiche, das Kaminzimmer und auch den Turm betrachten. Das Adrenalin der Mädels ist ziemlich hoch, vor allem bei der Kleinen, denn vielleicht ist ja doch die Prinzessin zuhause und wartet in einem der Zimmer. 👸🏻😅 Der Aufstieg in den Turm ist dann nochmal eine ganze eigene Atmosphäre und wir steigen vorsichtig die ganz engen und schmalen Stufen hoch. Eine Hand immer ganz fest um den Handlauf. Ganz oben im Turm wartet in einer Nische eines ganz kleinen Zimmers auch ein Nachttopf und sorgt für viele Fragen bei den Kids. 😂
Der Rosengarten beim Ballindalloch Castle ist wie die gesamte Gartenanlage sehr gepflegt und man sieht die Gärtner fleißig hin und her zischen. Der Rosengarten lädt echt wunderbar zum Verweilen ein und wir sitzen einige Zeit einfach beim Springbrunnen, welcher das Zentrum des Gartens bildet.
Ebenfalls einen Stopp wert ist für uns wieder der angelegte Spielplatz, welcher sich im Schlossgelände befindet. Wieder ein Spielbereich, und wieder mal ein ganz anderer, als die bisherigen! Einfach toll!
💡 Wissenswertes über Ballindalloch Castle
In der schottischen Grafschaft Banffshire, welche heute ein Teil der Verwaltungseinheit Moray ist, liegt eines der wenigen Schlösser, welche sich in privater Hand befinden – das Ballindalloch Castle. Das Schloss wurde ursprünglich um 1546 als befestigter Wohnturm errichtet. Es gab in der viktorianischen Ära immer wieder bauliche Erweiterungen, sodass aus dem einstigen Wohnturm ein prächtiges Schloss wurde.
Heute ist Ballindalloch Castle hauptsächlich beliebter Familiensitz und imponiert Besuchern besonders mit einer der schönsten Landhausbibliotheken in ganz Schottland, der riesigen gewölbten Halle, einem großen Speisesaal, der einen prächtigen Kamin beherbergt, sowie einem Kinderzimmer, in dem sich einige antike Spielzeuge befinden. In den Räumen befinden sich sehr viele Erb- und Erinnerungsstücke, unter anderem auch eine sehr schöne Sammlung spanischer Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, viele antike Möbelstücke und feinstes Porzellan.
Ballindalloch Castle befindet sich auf einem großen Anwesen, wo sich auch ein Taubenhaus aus dem 17. Jahrhundert sowie ein großer Stein- und Rosengarten befinden. Durch das Anwesen fließen die beiden Flüsse Avon und Spey, welche sich durch ihren Fischreichtum auszeichnen. Im Sommer bieten die vielen Flusswege und die unvorstellbare Blütenpracht eine wahre Oase der Ruhe. Das Anwesen von Ballindalloch Castle bietet zudem Platz zur Rinderzucht. Dabei handelt es sich um Rinder der ältesten Aberdeen-Angus-Herde der Welt.
Von Anbeginn bis einschließlich heute wurde Ballindalloch Castle von der Familie Macpherson-Grant bewohnt. Der Familiensitz wird auch als „Perle des Nordens“ bezeichnet und ist in der „Historic Scotland“ als historisches Bauwerk in der Kategorie A aufgelistet.
