Für den heutigen Reisetag steht St. Andrews an. Diese Kleinstadt direkt an der Ostküste zählt als Golf Metropole und dies merkt man schon beim Ankommen. Neben unzähligen Shops rund ums Golfen schafft man es auch gar nicht, den Golfplätzen hier zu entkommen. Ob wir es wieder direkt auf den Platz schaffen? Irgendwie haben wir es auf unserer Schottlandrundreise mit den Golfplätzen. 😂
Wir sind für die schottischen Verhältnisse noch immer viel zu früh unterwegs. Es ist halb 9 Uhr, als wir uns in St. Andrews einparken und mittlerweile wissen wir ja schon, dass das Leben hier erst später beginnt. Der Rhythmus ist aber natürlich einfach da, und so finden wir es täglich weniger „komisch“, wenn wir sehen, zu welchen Uhrzeiten hier erst gefrühstückt wird, denn da ist für uns gefühlt schon der „halbe Tag“ vorbei.
Dies merkt man auch hier in St. Andrews heute wieder ganz stark. Wenige Lokale haben bereits offen, aber wir werden fündig und beginnen mal mit einem guten Kaffee. Zu Fuß schlendern wir dann einfach weiter im Zentrum und erkunden von hier aus die kleine Hafenstadt.
St. Andrews Cathedral
Wir starten direkt bei der St. Andrews Cathedral und die Lichtstimmung gemeinsam mit den Wolken ergeben hier einen sehr beeindruckenden Blick auf die Reste der Cathedral.
St. Andrews Castle
Weiter geht es entlang der Straße bis hin zum St. Andrews Castle. Das Castle selbst möchten wir auslassen und gehen hier viel lieber an den Strand hinunter in die Bucht. Die Bucht welche von den hohen Felsen und Steinmauern eingerahmt ist, zieht uns wieder an. Ein Mix aus feinem Sand und kleinen Steinen und die Reste von Burgmauern.
💡 Wissenswertes über St. Andrews
Die kleine Küstenstadt Saint Andrews liegt 16 km südöstlich von Dundee im Council Area Fife. Von den ca. 17.000 Einwohnern ist jeder Dritte ein Student. Das ist kein Zufall, sondern bereits 1413 wurde hier die „University of St Andrews“ gegründet, welche die älteste Universität in ganz Schottland ist. Die Universität von Saint Andrews genießt einen sehr guten Ruf und gehört mit den Universitäten Oxford und Cambridge zu den besten Spitzenuniversitäten im ganzen Vereinigten Königreich.
Saint Andrews hat aber auch viele andere Vorzüge und gilt als „Home of Golf“. 1754 wurde der „Royal and Ancient Golf Club“ gegründet und hat bis heute die gesetzgebende Autorität über das Golfspiel in der Welt, ausgenommen die Länder USA und Mexiko. Mit den „Links“ besitzt Saint Andrews auch hervorragende öffentliche Golfplätze:
– Balgove
– Eden
– Jubilee Course
– Strathtyrum
– New Course
– New Castle Course
– Old Course
Auf den “Links” in Saint Andrews findet am häufigsten in der Welt die Austragung der Open Championship statt. Neben dem Tourismus stellt der Golfsport eine der Haupteinnahmequellen der Stadt dar. Im „British Golf Museum“ können sich Besucher über die ersten Anfänge des Golfsports in Schottland informieren.
Die Anfänge der Stadt Saint Andrews gehen auf eine frühchristliche keltische Siedlung aus dem 8. Jahrhundert zurück und der Name bezieht sich auf den Heiligen Apostel Andreas. Von zentraler Bedeutung für die Stadt war die „St Andrews Cathedral“, die von 1160 bis 1326 erbaut wurde. Zu ihrer Zeit war sie die größte Kathedrale in ganz Schottland, heute lassen sich leider nur noch die Ruinen davon besichtigen. Ebenfalls sehenswert sind die nahe der Kathedrale stehende Burg „St Andrews Castle“, der „West Port“ und der „Tower of Holy Trinity“.
„Home of Golf“
Wie bereits zu Beginn erzählt, ist St. Andrews das „Home of Golf“. Dies merkt man an jeder Ecke und wir schaffen es wirklich wieder mal mitten in einen Golfplatz rein. Denn wir suchen die Swilcan Bridge und nachdem uns Google Maps wieder herumschickt und von „hier links“ oder „hier rechts“ einfach mitten ins Grüne zeigt, ist uns klar: „Okay, es geht wieder mal mitten auf den Rasen!“ 😂 Wir landen mitten im Feld vom „St. Andrews Links“, umsäumt von einem aufgebautem Stadion, denn hier waren erst die“150th Open of St. Andrews„.
Swilcan Bridge
Und hier ist sie tatsächlich, die Swilcan Bridge, und mit uns sind auch noch zahlreiche andere fürs Foto auf dieser Brücke angestellt. 😂 Die Swilcan Brücke ist eine kleine Steinbrücke, und mit klein meinen wir wirklich klein, und sie überspannt den Swilcan Burn zwischen dem ersten und dem achtzehnten Fairway auf dem Old Course. Sie ist zu einem wichtigen Image im Golfsport geworden. ⛳️ Vielleicht wird es also doch noch etwas mit unserer Golf Karriere?!
Market Street
Ein wenig auf der Market Street herumschlendern und das Wetter genießen. Wir haben wirklich großes Glück mit dem Wetter, also nicht nur heute, sondern generell in diesem Urlaub. Natürlich ist es nicht mit Strandurlaub im klassischen Sinn zu vergleichen, aber das haben wir ja auch nicht erwartet.
Wir bummeln also durch die vielen kleinen Läden und unser Highlight ist der Nutcracker Christmas Shop, wie es ihn auch in Edinburgh gibt, nicht nur, dass wir von den Weihnachtssongs hier völlig überrascht wurden beim Vorbeigehen, ….nein, auch beim Reingehen wird man von der Stimmung komplett überwältigt und es riecht auch wie Weihnachten. 😂 Weihnachtsstimmung im Juli? – Kann man machen! 😅
West Sands Beach
Nachdem wir unseren täglichen Besuch am Golfplatz schon erledigt haben, geht es für uns wieder in Richtung Strand. Diesmal haben wir den West Sands Beach ins Auge gefasst. Ein 2 Milen (!) langer Sandstrand mit feinstem weißen Sand umrundet von Grasdünen. Leider bekommen wir es gar nicht so faszinierend auf die Fotos, wie wir ihn direkt vor uns sehen! Und was befindet sich direkt hinter den Grasdünen? – Richtig, ein Golfplatz! Hier finden gerade große Abbauarbeiten vom 150th Open statt. Wahnsinn was hier an Geld und Aufbau reingesteckt wurde!
Rock & Spindle Golf Clubhouse
Huch, schon wieder 14 Uhr? Ups, wieder mal den Blick auf die Uhr vergessen, aber der Hunger erinnert uns daran, dass die schottische Mittagszeit losgeht und wir düsen Richtung Restaurant. Für heute geht es ins Rock & Spindle Restaurant welches direkt auch das Golf Clubhouse und einen Golf-Shop dabei hat. Und wie sollte es anders sein, liegt dies wieder mitten in einem Golfplatz. Die Straße zum Restaurant führt mittendurch und wir parken uns ein, bekommen noch einen Tisch und genießen das leckere Essen!
Dunino Den
Nach einer längeren Mittagspause machen wir uns noch auf den Weg zum Dunino Den, welcher ein vorchristlicher Kultplatz inmitten eines Waldes ist. Wir fahren auf den Parkplatz vor den Wald und folgen der Spur des Trampelpfades und kommen nach ein paar Minuten auch schon am Ziel an. Ein ziemlich mystischer Platz erwartet uns und wir sind selbst überrascht, wie es sich hier anfühlt. Rund um uns ist alles sehr still und wir nehmen die etwas wilden Treppen hinunter zu der Kultstätte. Ein Kraftort der ganz eigenen Sorte. 🧙🏼♀️
💡 Wissenswertes über Dunino Den
Das kleine Dorf Dunino liegt sechs Kilometer südöstlich von Saint Andrews und acht Kilometer von Anstruther entfernt. Der kleine Ort wirkt unscheinbar, da er auch keinerlei Geschäfte bietet. Oft wird er von Touristen auf ihrer Fahrt von Anstruther nach Saint Andrews übersehen, da er nur aus einigen Häusern, einer Grundschule und einer Kirche besteht. Hinter der Kirche führt jedoch ein kleiner Pfad zu einem vorchristlichen Kultplatz, den Dunino Den.
Die Kultstätte besteht im Wesentlichen aus einem „heiligen Brunnen“, einem großen Altarstein und einem in den Fels gehauenen Fußabdruck. In einer Höhle befindet sich der „Heilige Brunnen“. Eine in die Felsen geschlagene Treppe führt bis in die Höhle hinein, wo angeblich früher die Druiden Menschenopfer darbrachten. Experten sehen in dem Dunino Den vielmehr einen Versammlungsplatz, wozu auch der Steinkreis, die Kirche und der Friedhof in der Nähe passen würden.
Die Höhle wurde wohl bereits vor tausenden von Jahren genutzt. Es gibt auch ein 2,70 Meter hohes Keltenkreuz, zahlreiche Schnitzereien und ein in die Felswände gehauenes Gesicht. Diese Artefakte gehen jedoch auf spätere, frühmittelalterliche Jahrhunderte zurück. Auch wenn sie nicht in das Zeitalter des Dunino Den passen, verstärken sie jedoch den mystischen Eindruck erheblich.
Selbst heute noch kommen viele Besucher zum Dunino Den, indem sie ein Tor zur „Anderswelt“ sehen. An den Bäumen nahe der Höhle findet man zahlreiche Bänder und Botschaften als Erinnerung an verstorbene Verwandte. In der Höhle befinden sich Geldmünzen in den Spalten als Opfergabe und es soll Unglück bringen, diese Geldopfer aus der Höhle zu entfernen.
Strandtour ohne Ziel
Tja und zu guter Letzt starten wir eine Strandtour welche ohne wirkliches Ziel verläuft. Das Ziel, oder besser gesagt, beide Ziele haben wir zwar im Kopf, kommen aber nicht wirklich an. Zum einen wollten wir zum „Red Beach“, also einen Sandstrand mit rotem Sand und zum andere wollten wir noch den „Buddo Rock“ besuchen, welcher ebenfalls direkt an einem Strand zu finden ist.
Bei beiden Stationen sind wir aber schon ein gutes Stück vorher gescheitert, weil wir entweder mitten in einem privaten Landwirtschaftsbereich angekommen sind, oder es einfach keine Straße mehr gab, weil die Ernte noch nicht abgeschlossen ist und man nicht mehr weiter kommt. 😆 War wohl nichts, also zieht es uns wieder mal zu unserem Lieblingsstrand, dem „Shell Bay Beach“.
Shell Bay Beach 🐚 & Elie Beach
Hier wissen wir, wie wir herkommen, denn er liegt ja nur ein paar Minuten von unserer Unterkunft entfernt. Gestern war das Wasser ja weit draußen und wir konnten richtig weit schlendern. Heute ist es zeitlich um etliches früher und das Wasser ist noch richtig weit am Strand herinnen. 😃 Spannend nicht nur für die Mädels, sondern auch für uns. Wir genießen den komplett veränderten Strand aber sehr. Es fühlt sich heute ganz anders an!
Da möchten wir natürlich auch testen, wie es heute am Elie Beach zu dieser Uhrzeit aussieht, denn gestern war das Wasser ja komplett aus der Bucht raus! Und wir staunen allesamt, dass es heute sogar die Mauern zu den Lokalen erreicht. Für die Mädels ist das Prinzip von Ebbe & Flut total faszinierend.